Der Chor 1992 zur 125 Jahrfeier vor dem Bürgerzentrum Vechelde.

Die Chronik des Männergesangvereines Liedertafel Vechelde von 1867

Pressebericht aus dem Jahre 1913

Pressebericht von einem Konzert im November 1912

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Als anläßlich der ,,100-Jahr-Feier" im Jahre 1967 in der Geschichte des MGV ,,Liedertafel" Vechelde von 1867 geforscht wurde, kamen nur zwei fragmentarische Beiträge über einen bestimmten Zeitraum der Geschichte des Vereins  zutage, nämlich der Beitrag von Karl Basse sen. ,, Aus der Gründerzeit ,, und der ,,Beitrag zur Vereinsgeschichte" von Karl Peters.

In der nachstehenden Abhandlung soll versucht werden, die Vereinsgeschichte umfassend darzustellen.

Spärlich sind die Quellen aus der Zeit der Gründung des Vereins im Jahre 1867 bis zum Ende des 1.Weltkriegs im Jahre 1918 und auch noch bis zum Jahre 1933. Protokollbücher sind aus dieser Zeit nicht vorhanden. Immerhin sind uns aber einzelne Erinnerungs-
stücke und handschriftliche Dokumente aus der Gründerzeit im Jahre 1867 bis zum Jahre 1933 erhalten geblieben.

Die Existenz der Liedertafel im 19. Jahrhundert

Karl Basse sen., ehemals langjähriger 1. Vorsitzender und Ehrenmitglied der Liedertafel, schildert in seinem geschichtlichen Beitrag ”Aus der Gründerzeit" in der Festschrift zum 100 jährigen Jubiläum des Vereins im Jahre 1967 mangels vorhandener Unterlagen in einer sehr romantisch gehaltenen Abhandlung den Gründungsakt des Vereins wie folgt:

,,Als in den letzten Maientagen des Jahres 1867 die mit schweren Belgiern bespannten Wagen der Brauerei ,,Feldschlößchen" und ,, Müller'sche Kornbrantweinbrennerei " von Braunschweig kommend vor dem Dorfkrug, heute Gaststtätte ,,Weißes Roß", hielten, und je ein großes Faß Bier und einen Kasten Schnaps zusätzlich entluden, wußten die Kutscher nichts von der Wichtigkeit ihrer Mission. Am selben Abend trafen sich die Honoratioren des Ortes, um im Dofkrug einen Gesangverein zu gründen.  Es waren würdige Männer mit wallenden Bärten, zumindest Schnurrbärten, wie sie in jener Zeit Mode waren."

Erste Zeugnisse

Ein Protokoll über die Gründung des Gesangvereins ist nicht vorhanden. Das Gründungsjahr stützt sich auf die Vereinsfahne, die auf der einen Seite die in Gold bestickte Aufschrift:

Liedertafel – Vechelde

18 gewidmet 80

von Frauen und Jungfrauen

und auf der anderen Seite eine Lyra mit der Jahreszahl: 1867 trägt. In die Fahnenstange sind mehrere von Gastchören gestiftete Fahnennägel eingeschlagen. Die ältesten davon datieren aus dem Jahre 1919.

Die Fahne wurde im Jahre 1971 restauriert und ist noch heute der Stolz des Vereins.

Das wichtigste schriftliche Dokument sind die in deutscher Kurrentschrift geschriebenen, im Original erhaltenen ,,Statuten vom 8. April 1883." AIs weiteres Beweismittel ist ein Foto mit der Aufschrift Liedertafel - Vechelde 1884 vorhanden.

Das Bild zeigt Sänger, zum Teil mit imposanten Kinnbärten und 3 Sänger mit breiten Schärpen vor der Vereinsfahne in der Mitte des Fotos. Der Anlaß für die Aufnahme des Fotos ist uns nicht überliefert.

Mit der Vereinsfahne, den Statuten, der Satzung aus dem Jahre 1883 und dem Foto aus dem Jahre 1884 erschöpfen sich die vorhandenen Beweisstücke und Zeugnisse über die Existenz des Vereins im vorigen Jahrhundert.

Die Gesangvereine in Vechelde im vorigen Jahrhundert

Sieben Jahre nach der Gründung der ,,Liedertafel" Vechelde wurde im Jahre 1874 der ,, Männer-Gesang-Verein der Spinnerei Vechelde" gegründet. Dieser Verein feierte am 14. September 1890 sein ,,16 jähriges Sommerfest". Nach einem im Original vorliegenden, gedruckten Programm nahmen an diesem Fest ein ,,Gesangverein Braunschweig", der ,,Gesangverein Liederkranz Siersse" und der ,,Gesang-Verein-Brunonia Vechelde" mit je zwei Liedvorträgen teil.

Es tällt auf, daß bei dieser Veranstaltung die ,,Liedertafel-Vechelde" als Gastchor nicht mitgewirkt hat.Der Grund dafür könnte in der damaligen politischen Landschaft zu suchen sein. Wer die Strukur der politischen Parteien der letzten Jahrzehnte des vorigen Jahr-
hunderts im damaligen Deutschen Reich kennt, wird verstehen, was der Chronist damit sagen will.

Der dritte Gesangverein in Vechelde war der beim vorgenannten Sommerfest am 14. September 1890 als Gastchor aufgetretene ”Gesang-Verein-Brunonia  Vechelde ". Über den Zeitpunkt der Gründung dieses Vereins ist uns nichts überliefert.

Der zweitälteste Gesangverein schließlich ist die,,Liedertafel-Vechelde", deren Existenz durch die drei genannten Dokumente seit 1867 nachgewiesen ist.

Demnach gab es in Vechelde zumindest im Jahre 1890 drei selbständige Gesangvereine. Überlebt hat von diesen drei Gesangvereinen nur die, ”Liedertafel-Vechelde". Jedenfalls tritt nach 1890 fortan nur noch der Name ,,Liedertafel-Vechelde" in Erscheinung.

Die von Karl Peters in seinem ,,Beitrag zur Vereinsgeschichte" aus dem Jahre 1967 aufgestellte Behauptung, die,,Liedertafel-Vechelde" sei als “Gesangverein-Brunonia" gegründet worden, findet in den uns überlieferten Unterlagen keine Stütze. Wenn das so wäre, wie Karl Peters behauptet, dann wäre der Verein ,,Brunonia" infolge Änderung des Namens in, ”Liedertafel-Vechelde" erloschen. ,,Brunonia" ist aber nicht erloschen, weil sie am 14. September 1890 als Gastchor beim Sommerfest des ”Männer-Gesang-Vereins der Spinnerei Vechelde" aufgetreten ist.

Eine Identität der ,,Brunonia" und der ,,Liedertafel-Vechelde" ist somit nicht nachweisbar. Beide Gesangvereine haben vielmehr im vorigen Jahrhundert als selbständige Gesangvereine existiert.

Die Namensänderungen der,,Liedertafel-Vechelde"

Die ,,Liedertafel-Vechelde" hat ihren Namen im Laufe der Jahre wiederholt geändert. Die Vereinsfahne mit der Jahreszahl 1867 trägt den Namen ,,Liedertafel Vechelde". Auf der ,,Bier-Zeitung zum Lumpen Abend" am 10. Februar 1910 befindet sich ein Stempel-
aufdruck des Vereins mit dem gleichen Namen ,,Liedertafel-Vechelde".  Erst viel später tauch in dem Programm für den Liederabend am 26.11.1949 erstmalig der Name ,, Männergesangverein Liedertafel " auf.  Seit Inkrafttreten der neuen Satzung des Vereins vom 10. Januar 1987 führt der Verein den Namen Männergesangverein  Liedertafel Vechelde von 1867.
Der seit 1951 benutzte Vereinsstempel trägt noch immer den Namen ,,Liedertafel-Vechelde" und ab Januar 1966 zusätzlich die Jahreszahl 1867.

Die Vereinslokale der Liedertafel seit 1867

Vereinslokal war seit 1867 für mehr als 30 Jahre die Gaststätte ,,Weißes Roß" ' Als diese Gaststätte nebst Hof von dem damaligen Eigentümer R. Schrader Anfang des Jahrhunderts veräußert wurde, kam es mit dem neuen Eigentümer der Gaststätte ,,Weißes Roß" zu Ustimmigtkeiten. Folglich mußte der Verein aus dem ,,Weißen Roß" weichen. Neues Vereinslokal wurde die Gaststätte ,,Goldener Adler" (heutige Gaststätte Geldmacher), wo sich die Liedertafel seit nunmehr über hundert Jahren gut betreut fühlt. Öffentliche Veranstaltungen und geschlossene Vergnügen des Vereins finden seitdem mit wenigen Ausnahmen im Vereinslokal, der Gaststätte Geldmacher, statt.

Die Chorleiter der,,Liedertafel-Vechelde"

Die Geschichte des Vereins wäre unvollständig, wollte man nicht auch die uns bekannten Namen der Chorleiter und die Zeit ihres Wirkens nennen, denn schließlich stehen und fallen Leistung, Anerkennung und Wertschätzung des Vereins durch den Sachverstand und die Fähigkeiten des jeweiligen Chorleiters. Leider sind uns auch zu diesem Punkt wegen fehlender, schriftlicher Unterlagen die Chorleiter für die Zeit von 1867 bis 1906 namentlich nicht bekannt.

Der älteste uns überlieferte Name ist Adolf Pfeiffer, Chorleiter von 1906 bis 1927.

Es besteht kein Zweifel, daß in der sogenannten ,,guten, alten Zeit" während des Deutschen-Reiches unter Kaiser Wilhelm II bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges der Verein eine besondere Blütezeit erlebt hat, zumal damals das gesamte Vereinsleben blühte und die
Gesangvereine insbesondere von Amts wegen gefördert wurden. Eine sechs Seiten umfassende, handschriftliche und illustrierte,,Bier-Zeitung zum Lumpen-Abend" am 10. Februar 1910 in der Herberge zur Haimat, Vechelde, (später: Gaststätte ,,Zur Erholung" am Bahnhof) ist ein Indiz für die ausgesprochene Vermutung über die regen Aktivitäten des Vereins von 1900 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahre 1914.

Während des 1. Weltkrieges gab es ein Tief im Vereinsleben, so daß das 50jährige Jubiläum der Liedertafel im Kriegsjahr 1917 nicht gefeiert werden konnte. Nach 1918 nahm die Liedertafel ihre Arbeit wieder auf. Das beweisen eine noch vorhandene Ehrenurkunde vom 8. August 1919, in der die ,,Liedertafel Vechelde" ihren Sangesfreund, Herrn Julius Reinecke, zum  ”Ehrenmitglied" ernannt hat, und ein im Original vorhandenes Foto der nachträglichen Jubiläumsfeier vom 31. August bis 01. September 1919. Das Bild zeigt 32 Mitglieder der Liedertafel und in den oberen Reihen des Fotos 26 Damen. mit breiten Schärpen, mit Vereinsfahne in der Mitte. Die 26 Damen waren vermutlich die Ehefrauen der Sänger.

Weitere Zeugnisse aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg sind eine Rechnung des ,,Verband Niedersächsischer Männergesangvereine von 1902" vom 2. Mai 1922 über zu zahlende Verbandsbeiträge von 166,50 Mark' gerichtet an die ,,Liedertafel-Vechelde" und eine Festordnung zum 60 jährigen Stiftungsfest der ,,Liedertafel-Vechelde" vom 28. August 1927.

Darüber hinaus ist uns für die Zeit nach dem 1. Weltkrieg ein ,,Beitrag zur Vereinsgeschichte" von Karl Peters (1896-1969) aus dem Jahre 1967 über die Aktivitäten des Vereins unter dem damaligen Chorleiter Adolf Pfeiffer überliefert. Karl Peters war nach dem 1. Weltkrieg aktiver Sänger und in den Jahren 1934 und 1935 auch Vereinsführer (so hieß im 3. Reich der 1. Vorsitzende). Karl Peters kann daher als authentischer Zeitgenosse angesehen werden. Peters berichtet, daß der vorgenannte Adolf Pfeiffer, ehemaliger Husarenmusiker, nach dem 1. Weltkrieg langjähriger Dirigent der Liedertafel gewesen ist. Pfeiffer wohnte nicht in Vechelde und wurde zu den Singabenden mit Geldmachers Ponygespann vom Bahnhof abgeholt und zur Zugabfahrt wieder zurückgebracht. Unter Pfeiffers Chorleitung waren dem Verein viele Erfolge beschieden. Damals war es üblich, bei größeren Sängerfesten Preissingen zu veranstalten. Wo immer Vechelde teilnahm, kam der Verein mit einem Preis nach Hause. Da das Preissingen in den Vereinen böses Blut machte, trat an seine Stelle das Wertungssingen. Auch hier holte sich die Liedertafel manchen Pluspunkt. In all den Jahren nahm der Verein an vielen Sängerfesten teil. Einmal im Jahr feierte die Liedertafel zur Karnevalszeit ihr Fest mit Büttenreden. Bunte Abende mit Liedvorträgen, das Bordfest, das Zigeunertreffen und der Sängerwettstreit waren als Veranstaltungen weit über Vechelde hinaus bekannt.

Pfeiffers Nachfolger ist Fritsche, Chorleiter von 1928 bis 31.12 1932

Fritsches Vorname ist nicht überliefert, er dirigierte den Chor der Liedertafel Vechelde beim Wertungssingen der Bezirksgruppe Peine im Verbande Niedersächsischer Männer-Gesang-Vereine von 1902 am 16. April1932.

An diesem Wertungssingen nahmen sechzehn Gesangvereine aus der näheren und weiteren Umgebung von Vechelde mit je zwei Liedvorträgen teil. Der Gesang der Liedertafel Vechelde wurde von den Wertungsrichtern aus Hannover und Braunschweig wie folgt
beurteilt:

Liedertafel Vechelde (Fritsche ) :
Einsätze im Anfang bestimmt, aber etwas zu grob, Endungen nicht zu sehr abfallen lassen.
Von ausgezeichneter Wirkung das Beleben der langen Töne (Takt t4/15) durch Schwellen. Strophe 3 konnte das p noch weicher sein, ebenso gelang Strophe 4 ,,dann frag ich nicht" etwas weniger gut. Der Quintensprung d-g wurde nicht von allen Sängern gebracht
(sein Ge-), sondern dem Schluß entsprechend gesungen (d-h). Das in C-dur intonierte Lied schloß etwas höher ab.
Der Reiter und sein Lieb wurde im Tempo wechselvoll gebracht. Weniger Nuancen in dieser Beziehung bedeuten mehr.

Der Quintsextakkord auf ,,Gram" (wie auch in den entsprechenden Stellen der 2. und 3. Strophe) insbesondere durch Schuld des 2. Basses unsauber in der Intonation. Die abweichende Strophe 4 wurde sicher eingesetzt und recht gut durchgeführt. Im Schlußakkord klang das wichtigste Intervall, die Terz, zu schwach. Die Gesamtleistung ist durchaus zu loben. Der Chor schloß in      F-dur! Der Dirigent gab Taktfigur korrekt und gut.

Chorleiter Fritsche führte den Chor im Sinne seines Vorgängers Pfeiffer weiter. Wenn wir auch weitere Einzelheiten über die Aktivitäten der Liedertafel aus diesen vier Jahren außer dem Wertungssingen nicht kennen, so gilt es doch als sicher, daß die Liedertafel turnusmäßig anfallende Veranstaltungen wie zu Pfeiffers Zeiten wahrgenommen hat. Dazu gehören die Mitwirkung als Gastchor bei Sängerfesten der befreundeten Gesangvereine, das jährliche Karnevalsvergnügen u. a.

Nach Fritsche folgte Bruno Baars, Chorleiter von 1933 bis 31. 3. 1951.

Eine von Karl Basse jun' aufgefundene Rechnung einer Musikalienhandlung aus Leipzig vom 24.2.1933 über gelieferte Notenblätter ist an den ,,Lehrer Baars" gerichtet. Daraus folgert der Chronist, daß Baars spätestens ab Februar 1933 nach Pfeiffer Chorleiter gewesen ist.

Das Dunkel der Geschichte des Vereins lichtet sich nun, denn das am 1. 10. 1933 angefangene Protokollbuch wurde von den Schriftführern über den 2. Weltkrieg hinaus weitergeführt und erst mit dem Protokoll vom 15.01.1970 geschlossen. Es ist dies übrigens das älteste uns überlieferte Protokollbuch. Durch dieses Protokollbuch werden uns die Vereinsgeschehnisse für fast vier Jahrzehnte offengelegt. Auch für die Zeit nach dem 15.1.1970 sind die Protokollbücher vorhanden.

Den überaus regen Aktivitäten des Vereins ab 1933, auf die die NSDAP des dritten Reiches erheblichen Einfluß nahm, wurde mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges ein jähes Ende bereitet.

Die Protokollnotizen in den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 von Karl Block, der damals ,,Vereinsleiter" und Schriftführer in Personalunion war, sind dürftig.

Über die letzte Versammlung am 10.3.1940 ist vermerkt : ,,Die Übungsabende können z.Zt. nicht stattfinden, dagegen sollen Zusammenkünfte der Sänger nach Möglichkeit beibehalten werden.”

Die Mehrzahl der Sänger war bereits zum Wehrdienst eingezogen, und 1941 wurde auch der damalige ,,Chormeister" bzw. Heeresdienst einberufen. Für die Kriegsjahre 1943 und 1944 finden wir im Protokollbuch nur folgenden gemeinsamen Vermerk:     ”Die Kriegsereignisse steigern sich an allen Fronten, zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Die wenigen Sänger treffen sich noch alle Monate einmal im Vereinslokal. "

Im Jahre 1945 ruhte das Vereinsleben völlig. In einem Protokollvermerk vom Dezember 1945 heißt es : ,,Es bleibt für uns zunächst abzuwarten, wie sich das Sängerwesen gestalten wird. "

Schneller als es die Sänger 1945 ahnen konnten, lebte die Vereinsarbeit ab Februar 1946 mit mehreren Ständchen, mit öffentlichen und geschlossenen Vergnügen gemeinsam mit dem Frauenchor wieder auf. So blieb es auch in den Folgejahren, denn es war in der
Nachkriegszeit insbesondere an Vergnügungen viel nachzuholen.

Am 10.2.1946 wurde die am 30.9.1933 unter dem Druck der damaligen NSDAP gegebene Satzung durch Beschluß der Versammlung außer Kraft gesetzt und die bis 1933 gültigen Statuten vom  8. 4. 1883 wieder angenommen.

Das 8Ojährige Stiftungsfest der Liedertafel wurde im Jahre 1947 offenbar gebührend gefeiert. Vor dem Gasthof ,,Zum Goldenen Adler" stellten sich 58 Mitglieder des Vereins dem Fotografen. Das Foto ist uns im Original erhalten.

Nach einem von Karl Basse jun. aufgefundenen Programm des Männergesangvereins ,, Liedertafel" fand am 26. ll. 1949 unter Mitwirkung des Schulchores ein Lieder-Abend mit anschließendem Tanz im Saal bei Geldmacher statt. So schnell kam die Liedertafel nach dem totalen Zusammenbruch und der Besetzung des damaligen Deutschen Reiches durch die Siegermächte im Mai 1945 wieder auf die Beine.

Als der Chorleiter Baars nach Eintritt in den Ruhestand seinen Wohnsitz in Vechelde aufgab, wurde Waldemar Herbort Chorleiter.

Baars Nachfolger wurde Waldemar Herbort, Chorleiter vom 01.04.1951 bis 30.08.1959

Getreu dem in § 1 der Statuten von 1883 bestimmten Zweck des Vereins, ..den Mitgliedern Erholung von den täglichen Berufsgeschäften zu bieten, durch Gesang, Vorträge und sonstige, gemeinsame Vergnügungen", hat Chorleiter Waldemar Herbort den Verein geführt. Die Liedertafel war in diesen Jahren nach Aussagen damaliger Mitglieder ein ländlicher Verein, die Singstunden waren erholsam und gemütlich. Bestimmte feststehende öffentliche und private Veranstaltungen hatten auch damals zur Freude der Sänger und der Bevölkerung stattgefunden. In diesen Jahren konnte die Liedertafel zahlreiche Mitglieder jüngerer Jahrgänge gewinnen.

Im März 1954 fand das 1. Gemeinschaftssingen des Sängerkreises Braunschweig-West, dem die Liedertafel angehörte, statt.
Das Gemeinschaftssingen wird seitdem jährlich im Frühjahr unter Beteiligung zahlreicher Gesangvereine abgehalten. In den letzten Jahren fand dieses große Sängertreffen mit fünfhundert bis siebenhundert Sängerinnen und Sängern regelmäßig in der Gemeinde Vallstedt statt, da Vallstedt den größten Saal für solche Veranstaltungen hat. Ausrichter dieses Treffens ist jedes Jahr ein anderer Gesangverein.

Neuer Chorleiter nach Waldemar Herbort wurde Dr. Gerhard Sander, 01.09.1959 bis 31.12.1981

Die Mitgliederzahl wuchs auch weiter unter der Leitung von Dr. Gerhard Sander.

Die Arbeit in den Übungsabenden wurde mit der Einzelausbildung der Sänger durch den neuen Chorleiter noch intensiver gestaltet. Unter der Stabführung von Dr. Sander erreichte der Chor den bis dahin sicherlich nicht gekannten hohen Leistungsstand, der auch
unter den nachfolgenden Chorleitern Arno Mast und Hans Mesecke bis heute gehalten werden konnte.

Einige der umfangreichen Aktivitäten des Vereins soll der Tätigkeitsbericht für das Jahr 1966 des damaligen Schriftführers Hans-Dieter Herrmann (H.D.) beleuchten. Dort heißt es:

,,Die Sangesbrüder des Vereins sind allein in den Jahren 1964, 1965 und 1966 insgesamt 74mal in irgendeiner Form an die Öffentlichkeit getreten. Erster Höhepunkt im Jahre 1966 war, wie in jedem Jahr, das Karnevalsvergnügen mit einem Zwei-Stunden-Programm, mit Büttenreden und anschließendem Tanz. Im März trafen sich die Gesangvereine des Westkreises aus Bettmar, Bodenstedt, Broitzem, Denstorf, Timmerlah, Üfungen, Vallstedt in Vechelde zum traditionellen Gemeinschaftssingen, bei dem jeder Verein zwei Lieder vortrug. Am Himmelfahrtstag starteten die Sänger zum alljährlichen Ausflug, diesmal mit dem Ziel Neuhaus im Solling. Ein Frühstück im Grünen, ein längerer Spaziergang, das gemeinsame Mittagessen, und das Preiskegeln am Abend standen auf dem Programm. Im Juni trat der Chor bei den Sängerfesten in Timmerlah und vierzehn Tage später in Vallstedt auf. Im August wurde anlässlich eines Heideausflugs mit der Braunschweiger Chorgemeinschaft in der Kirche zu Ribbesbüttel gesungen. Der Chor war aktiv beim großen Konzert der Vereine der Stadt Braunschweig in der Stadthalle beteiligt. Wie alljährlich trat die Liedertafel beim ,,Tag der Heimat" auf und sang Lieder. Im Berichtsjahr 1966 wurden acht Ständchen zu goldenen und. silbernen Hochzeiten, sowie zu Geburtstagen und Dienstjubiläen dargebracht. Mehrere Sangesbrüder singen auch im Kirchenchor. Im Jahre 1966 wurde zur Konfirmation, zur Einweihung des neuen Gemeindehauses, zum Erntedankfest, zum Volkstrauertag und am Heiligen Abend gesungen. Mit der Weihnachtsfeier war dann die Arbeit für das laufende Jahr getan."

Die Mehrzahl der vorstehenden Aktivitäten im Jahre 1966 gelten auch schon wegen der alljährlich zu festen Terminen wiederkehrenden Veranstaltungen auch für die Folgezeit bis heute.

Wenn in diesen Aufzeichnungen von Konzerten die Rede ist, dann wurden in das jeweilige Festprogramm je nach dem geistlichen oder weltlichen Charakter des Konzerts Volkslieder auch anderer Völker, Melodien aus Opern und Operetten, Chorsätze aus Kompositionen vom Barock bis zu den Komponisten der neueren Zeit aufgenommen.
Vielseitig ist das Repertoire der Liedertafel, die sich durch ihr Mitwirken bei privaten und öffentlichen Anlässen als bedeutsamer Träger des kulturellen und gemeinschaftlichen Lebens in der Gemeinde und über die Grenzen hinaus bewährt hat.

Im folgenden sollen nur noch besonders herausragende Ereignisse beleuchtet werden.

Anläßlich des l00jährigen Jubiläums wurde dem MGV ,,Liedertafel" Vechelde in Anerkennung seiner langiährigen Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes vom Bundespräsidenten die ,,Zelter-Plakette" verliehen. Diese hohe Auszeichnung wurde von dem leitenden Regierungsdirektor von der Lühe dem 1. Vorsitzenden Karl Basse sen. in einer Feierstunde überreicht. Der Ablauf dieser Feierstunde wurde auch vom Norddeutschen Rundfunk aufgenommen.
Am übernächsten Tag wurde in der Sendung ,,Funkbilder aus Niedersachsen" über den MGV,,Liedertafel" Vechelde eindrucksvoll berichtet.

Die Sangesbrüder Günter Karger und Wilhelm Heine haben mit großem Geschick Musikinstrumente von zum Teil kuriosem Aussehen gebastelt. Mitglieder der Liedertafel treten damit als ,,Aue-River-Band" mit großem Erfolg zur Belustigung der Zuhörer auch bei Veranstaltungen der Vereine in der weiteren Umgebung und sogar bei Auslandsreisen des Vereins auf.
Es würde zu weit führen, wollte man die zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen alle
nennen. Einige von ihnen dürfen aber nicht übergangen werden.

Ein unvergeßliches Erlebnis war die Konzertreise der Liedertafel mit dem Frauenchor in die Partnerstadt Valkeakoski/Finnland vom 25. Juli bis 8. August 1976 als Gegenbesuch finnischer Chöre in Vechelde. Zum Abschluß eines öffentlichen Chorkonzertes in Valkeakoski sangen zwei finnische und die beiden Vechelder Chöre jeweils in ihrer Landessprache unter der Chorleitung von Herrn Dzaebel, dem Chorleiter des Frauenchores Vechelde, den Gefangenenchor aus der Oper ,,Nabucco". Der Erfolg war überwältigend, die Zuhörer waren begeistert.

Vom 01. bis 07. Juni 1979 unternahm die Liedertafel eine Konzertreise nach Roman in Rumänien. Diese Reise kam durch Vermittlung des Sängers Berthold Rojahn (bei der Vechelder Firma Karl Mrozek) zustande. Für viele Chormitglieder war es die erste Flugreise.
Bei der Ankunft in Bukarest gab es eine peinliche Überraschung : ,,Die Reisekoffer waren nicht im Flugzeug. Zum Konzert am nächsten Tag besorgten die Rumänen ca. fünfzig Hosen aller Größen zur Auswahl, damit die Vechelder Sänger wenigstens vom Nabel abwärts einheitlich gekleidet waren. Also traten sie mit einheitlich verschwitzten Hemden und in schwarzen Hosen auf. "
In Rumänien wurden insgesamt fünf Konzerte in verschiedenen Städten und Kirchen gegeben. Wie schon bei der 1. Finnlandreise führte Karl Basse jun. auch in Rumänien als Vizedirigent den Chor mit Bravour durch das jeweilige Programm.
Ohne persönlichen oder gar politischen Betrachtungen besonderen Raum zu widmen' sei nur vermerkt, daß die Sänger in Rumänien auch einige der viel gerühmten "sozialistischen Errungenschaften", beispielsweise die fast leeren Geschäfte, Arbeiterkolonnen bei der Feldarbeit und Tiefbauarbeiten ohne Maschinen, kennenlernen konnten. Eine 1.500 km lange Busfahrt führte teilweise auch durch das deutschsprachige Siebenbürgen und die Ostkarpaten. Allerdings waren die rumänischen Reisebegleiter darauf bedacht, Kontakte mit der deutsch sprechenden Bevölkerung nicht zustande kommen zu lassen. Der Rückflug erfolgte wieder vom Flughafen Bukarest.

Das Jahr 1981 brachte einen Chorleiterwechsel. Nach fast 22jähriger Chorleitertätigkeit trat Gerhard Sander am 31. 12. 1981 ab.

Sein Nachfolger wurde Arno Mast, Chorleiter vom 1.01- 1982 bis 31.12.1988.

Unter dem neuen Chorleiter Arno Mast errang die Liedertafel im Oktober 1981 beim Feldschlößchenwettbewerbssingen in Salzgitter Lebenstedt einen 2. Platz und nahm unter den vierzehn besten Chören aus fünf Vorentscheidungen am ,,Meistersingen" in der Stadthalle in Braunschweig teil.  Von den vierzehn Chören, die sich zur Ausscheidung in der Stadthalle qualifiziert hatten, wurde eine Schallplatte mit dem Titel ,,Lieder aus dem Feldschlößchenland" aufgenommen'
Ein musikalisches Erlebnis war auch das Schloßparksingen im Mai 1983, bei dem ein Blasorchester und mehrere Gastchöre mitwirkten.
Wegen ihrer kulturhistorischen Aspekte muß auch die Reise der Liedertafel, gemelnsam mit dem Frauenchor, nach Trier und Luxemburg am 27. und 28. August 1983 erwähnt werden.

Am 31. Dezember 1983 hatte der Verein 100 Mitglieder. Das Festkonzert anläßlich der Vechelder Festwochen wurde vom Chorleiter Arno Mast als vorzüglich gelobt.
Am 8. Juni 1984 besuchte ein Männerchor aus Valkeakoski / Finnland Vechelde und gab mit der Liedertafel ein gemeinsames Konzert.
Ein weiteres Konzert der Liedertafel, gemeinsam mit einem Chor aus Salzgitter-Lebenstedt und dem Frauenchor Vechelde in der Kirche St' Mathäus in Salzgitter-Lebenstedt wurde vom Rundfunk aufgenommen und auch im Programm gesendet.
Die 2. Finnlandfahrt nach Valkeakoski und Heinola vom 24.10. bis 31.10. 1985 mit dem Chorleiter Arno Mast war ebenfalls ein besonderes Erlebnis.

Am 14. Dezember 1986 gaben der MGV ,,Liedertafel" und der katholische Kirchenchor ,,St. Cäcilia" unter den Chorleitern Arno Mast und Karl-Johannes Schmitz in der katholischen Kirche St. Gereon ein gemeinsames Adventskonzert, das als musikalische Glanzleistung gewertet wurde.
Im Juni 1987 wurde das Schloßparksingen des Männerchores gemeinsam mit dem Frauenchor und mehreren Gastchören ein wahres Volksfest.
,,Die Welt ist voll Musik" war das Motto des letzten Konzertes unter der Leitung von Arno Mast im Jahre 1988. In der Aula der Realschule Vechelde fand das mit dem Frauenchor gemeinsame Konzert großen Anklang.

Neuer Chorleiter wurde Hans Mesecke. Er ist Chorleiter seit dem 01. Januar 1989 bis heute.

Am 7. Januar 1989 bekam der MGV als neuen Chorleiter Hans Mesecke, einen Musikpädagogen, dynamisch und flexibel. Im Jahresprotokoll 1989 des Schriftführers Hagen Fiene heißt es dazu.... der eine neue musikalisch, chorische Epoche mit Qualitätsgesang für die anspruchsvollere und kritische Öffentlichkeit einleitete. " Der Chor mußte sich bei früher einstudiertem Liedgut auf die jeweilige Interpretation des neuen Chorleiters umstellen.

Einmalig in der Geschichte des Vereins war das Adventskonzert mit zwei Aufführungen im Dezember 1989 in Vechelde, weil erstmals der Kinderchor der Orientierungsstufe Vechelde (Leiter Gerold Mertens) und das Schülerorchester des Wilhelm-Gymnasiums Braunschweig mit der Liedertafel Vechelde beim Konzert mitwirkten' Von den beiden Chören wurden Advents- und Weihnachtslieder aus aller Welt gesungen' Den Höhepunkt des Konzertes bildete die Weihnachtskantate von Peter Seeger, wobei die beiden Chöre und das Schülerorchester von dem Chorleiter der Liedertafel, Hans Mesecke, dirigiert wurden. Die in Adventsstimmung versetzten Konzertbesucher dankten begeistert mit Beifall.

Der Chorleiter, Herr Mesecke, ist auch der Initiator zur Gründung eines Kinder- und Jugendchores in Vechelde (1991). Zwecks ersten gemeinsamen Singen kamen 55 Kinder, die der Chorleiter mit pädagogischem Geschick für das gemeinsame Singen begeistern konnte.
Anläßlich der Wanderfahrt der Liedertafel mit Ehefrauen nach Maria Alm im Salzburger Land vom 1. bis 5.Juni 1990 wurde in der dortigen Kirche beim Gottesdienst gesungen.

Erwähnenswert sind ferner ein gemeinsames Konzert der Liedertafel mit je einem Gastchor aus Finnland und Estland im Bürgerzentrum Vechelde am 10. Juli 1990.

Die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes Ende 1989 wirkte sich auch in der Liedertafel in Hochstimmung und Freude aus. Das reizte am 28. Oktober l99O zu einer Fahrt nach Naumburg an der Saale mit Singen im Dom der ,,Uta von Naumburg" und die anschließende Weiterreise zu den Burgen Saaleck und Rudelsburg an der Saale.
Die auf dieser Fahrt gewonnenen Eindrücke von dem ersten Arbeiter- und Bauernstaat, der früheren DDR, waren erdrückend.

Gute chorische Leistungen waren auch die gemeinsamen Adventskonzerte der Liedertafel mit dem St. Agidienchor und einem Orchester am 8. Dezember 1991 in St. Ägidien in Braunschweig und am 15. Dezember 1991 in der katholischen Kirche St. Gereon in Vechelde. Durch beide Konzerte wurde das begeisterte Publikum auf Weihnachten eingestimmt.

Am 21.Dezember 1991 wurde Leonhard Rother (genannt Harry) anläßlich seines 60. Geburtstages ,,als Dank und Anerkennung für besondere Leistungen zum Ehrenvorsitzenden " ernannt.
Harry war 30 Jahre Vorstandsmitglied und davon die letzten 22 Jahre 1.Vorsitzender der Liedertafel. Er ist der erste Vorsitzende der Liedertafel, dem diese Auszeichnung zu teil wurde.

Die Sangesbrüder Heinz Fricke, Günter Karger, Wilhelm Heine, Wilhelm Barte, Karl-Heinz Hellemann und Engelbert Jäger bildeten 1991 den Festausschuß, der sich durch sein besonderes Organisationstalent auszeichnete. Der Festausschuß organisierte jährliche Vergnügungen verschiedener Größenordnungen, Inlands- und Auslandreisen und brachte darüber hinaus auch noch Geld in die Vereinskasse.

Zum Lob der Familie Basse sei noch gesagt, daß seit 1883 kontinuierlich bereits die 5. Generation Vereinsmitglied ist und mit dem damaligen 1. Vorsitzenden, Karl Basse jun. die 4. Generation dem Vereinsvorstand angehörte.

An dieser Stelle soll auch der evangelischen Kirche, der katholischen Kirche und der Gemeinde in Vechelde gedankt werden, weil sie der Liedertafel für Übungsabende oder Chorproben jeweils die Räumlichkeiten in ihren Gemeindehäusern zur Verfügung stellen, wenn aus besonderem Anlaß das Vereinslokal bei Geldmacher für den Chor bisweilen nicht zugänglich ist.

Möge die Chronik des Männergesangvereins ,,Liedertafel" Vechelde von 1867 ihren Sinn erfüllen und den jeweils verantwortlichen Vorstandsmitgliedern gleichzeitig die Verpflichtung auferlegen, das aus der Geschichte des Vereins noch Erhaltene für die späteren Generationen treu zu bewahren.

Bier-Zeitung vom 10. Februar 1910

Karneval / Männerballet aus dem Jahre 1996

Waldemar Herbort, Chorleiter vom 01.04.1951 bis 30.08.1959

In den früheren Jahrzehnten war der Verein mit seinen gesanglichen Darbietungen aus Vechelde und dem weiteren Umkreis nicht herausgekommen. Mit dem ,,deutschen Wirtschaftswunder" und dem allgemeinen Wohlstand war infolge der zunehmenden Motorisierung in den ersten zwei Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg die Welt kleiner geworden.
Damit eröffneten sich für die Liedertafel völlig neue Perspektiven, auch einmal über den Zaun der näheren und weiteren Heimat zu schauen. So kam es, daß der Verein nicht nur Reisen in das benachbarte Ausland wie Österreich und Luxemburg, sondern auch zwei Schiffsreisen nach Finnland und eine Flugreise als Konzertreise nach Rumänien unternahm.

Aue River Band 1996

Chorleiter Hans Mesecke

Arno Mast, Chorleiter vom 1.01- 1982 bis 31.12.1988

Erster “Ehrenvorsitzender” Leonhard (Harry) Rother

Programm vom 14. September 1890 zum 16 jährigen Sommerfest des MGV der Spinnerei Vechelde

80 jähriges Stiftungsfest vor dem Gasthof    ”,Zum Goldenen Adler" (Heute Geldmacher)

Nicht zuletzt müssen auch die Sangesbrüder Hans Grave und Karl Basse jun. erwähnt werden, weil sie insbesondere beim Ständchensingen oft den Dirigenten vertraten.
Der Verein hatte Ende 1991 immer noch l00 Mitglieder, darunter sind 44 aktive Sänger.

Inzwischen ist auch das von langer Hand und mit großem Aufwand vorbereitete Karnevalsvergnügen (Motto : Wir feiern heute mit Helau im Jubeljahr des MGV) mit drei Veranstaltungen am 28. und 29. Februar und am l. März in guter Erinnerung. Begeisterung und Hochstimmung des Publikums waren unbeschreiblich erfreulich.
Mit diesen drei Karnevalsvergnügen wurden die Veranstaltungen für das 125 jährige Jubiläum des Vereins eröffnet. Die Feiern wurden am 28. bis 30. August 1992 fortgesetzt und sind mit einem öffentlichen Festkonzert am 14. November 1992 beendet worden.

Der Vorstand von 1992

Die zumeist nüchterne Aneinanderreihung der wichtigsten, vielfältigsten Aktivitäten des Vereins könnte vielleicht die Freude an der Lektüre dieser Chronik trüben. Wie anders aber sollte man die Geschichte eines Gesangvereins schreiben, wenn man nicht die brillanten Ereignisse und Aktivitäten des Vereins aufzeichnen wollte ?

Erste Satzung von 1883

Quellen:
Protokollbücher der Liedertafel ab 1933, Festschrift zur 100 und 125- Jahrfeier des MGV Liedertafefel Vechelde von 1867
Niedergeschrieben von Josef Sieber.

Der Vorstand dankt recht herzlich seinem bereits verstorbenen Sangesbruder Josef Sieber für diese fundierte Vereinschronik der vergangenen 125 Jahre. In mühevoller Kleinarbeit hatte Josef Sieber alle Fakten und Daten der Vereinsgeschichte gesammelt, geordnet und zu einer Dokumentation zusammengefasst. Er hatte damit den Weg geebnet für die Fortsetzung der Vereinsgeschichte durch die nachfolgenden Generationen.

Der heutige Vorstand von 2017 und die Vereinsmitglieder müssen nun für die letzten 25 Jahre die Geschichte aufbereiten um der nachkommenden Generation diese Vereinsgeschichte zu hinterlassen.

Volker Schadt, Pressewart des MGV Liedertafel Vechelde von 1867

Die Mitglieder der “Liedertafel” 1967

Die Aktiven Sänger der “Liedertafel” 1967

Die Jahre ab 1992 verliefen außerordentlich Erfolgreich. Der Chorleiter Hans Mesecke trieb die Sänger der Liedertafel zu immer neuen, besseren chorischen Höchstleistungen. Als Beispiel sei hier das humoristische Quodlibet von Moritz Peuschel “Am fidelen Stammtisch Op. 53” genannt. Dieses Quodlibet für vierstimmigen Männerchor wurde von 1990 bis zur Aufführung 1992 über 2 Jahre einstudiert und wird heute noch zu besonderen Anlässen gesungen. Das Stück hat eine Aufführungszeit von ca. 9 Minuten und setzt sich aus 23 verschiedenen Melodien und Rhythmen zusammen. Gesungen wird das Stück aus dem Kopf und ohne Notenblatt, wie die meisten Stücke die von der Liedertafel gesungen werden.

Die Uraufführung fand auf einem Konzert anlässlich der 125 Jahrfeier in der Grundschule in Vechelde statt.

Der Chorwettbewerb des NDR (Norddeutscher Rundfunk) 1999, “Niedersachsen singt”, fand auch das Interesse des MGV Liedertafel Vechelde. Eine Standortbestimmung des Chores und eine Herausforderung für den Chorleiter.

Bester Chor in der Kommunalausscheidung, bester Chor in der Regionalausscheidung und dadurch im Funkhaus Hannover Teilnehmer bei der Endausscheidung der zehn Regionalsieger in Niedersachsen und Bremen von 440 teilnehmenden Chören.

Interview des MGV bei Radio Okerwelle im Jahre 2007

Cover von der CD Aufnahme 2011

Chorwettbewerb am 17./18 September 2011 in Diepholz

Chorwettbewerb am 02.10.2005 In Essen

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Die Chronik Teil 1

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